Fortbildungen für Lehrkräfte
Investitionen in die Infrastruktur sind nur dann sinnvoll, wenn sie auch effektiv genutzt werden können. Gerade im Bereich der digitalen Lehrmittel sind viele Lehrkräfte nicht ausreichend ausgebildet. Um Digitalisierung auch wirklich vorzuleben, müssen Lehrer bestmöglich geschult sein. Ein Weiterbildungspensum von 15 Stunden pro Jahr ist oftmals zu wenig um die Lehrkräfte ausreichend fortzubilden.
Die JVP OÖ fordert daher eine Erhöhung des verpflichtenden Weiterbildungspensums der Lehrkräfte von 15 auf 40 Stunden pro Jahr.
Aus dem Schulunterrichtsgesetz kann abgeleitet werden, dass für das Lehrpersonal eine Weiterbildungspflicht besteht. Das Weiterbildungspensum für Lehrkräfte liegt in Österreich bei 15 Stunden pro Jahr. Diese können von der Direktion in freier Zeit angeordnet werden. Die Wahl der Fortbildungen obliegt den Lehrkräften, es bestehen keine inhaltliche Vorgabe. Österreich liegt hinsichtlich des Fortbildungsumfangs unter dem internationalen Mittelwert. Mit ca. elf Tagen in 18 Monaten waren die Fortbildungen wesentlich kürzer als in anderen Ländern. Laut einer Studie des Bifie sind Pflichtschullehrer deutlich fortbildungsaktiver als Lehrer an Gymnasien. Intensivere Fortbildung werden von den Lehrkräften als deutlich wirksamer eingeschätzt als kurze Workshops oder Seminare. 92 Prozent der befragten Lehrkräfte haben in den letzten Monaten an Fortbildungen teilgenommen, aber nur 15 Prozent der Lehrer sind auch der Meinung, dass diese Seminare und Workshops sich auch positiv auf ihr Verhalten als Lehrkraft ausgewirkt haben. Direktoren haben derzeit nur sehr geringes Mitspracherecht in welchen Bereichen sich die Lehrkräfte fortbilden sollen. Die persönlichen Vorlieben der Pädagogen stehen im Vordergrund. Diese Vorlieben decken sich jedoch nicht immer mit dem, was die Schule gerade benötigt.